Agilität in Unternehmen: Trend oder Zukunft?

Agilität in Unternehmen: Mehr als nur ein Trend

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Agilität im Unternehmenskontext spaltet die Führungsebenen: Für die einen ist es essenziell für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit, während andere die Methoden als einen unnötigen Hype bezeichnen. Aktuelle Studien zeigen jedoch: Agilität in Unternehmen ist kein kurzfristiger Trend, sondern die Arbeitsweise und -kultur der Zukunft. Die agile Transformation ist weiter auf dem Vormarsch – weil auch viele agile Methoden ihren Nutzen in der Umsetzung bewiesen haben. Zwar arbeiten schon zwei Drittel der Unternehmen agil, um es jedoch wirklich zu leben, heißen die Stolpersteine Organisationsmodell, Strukturen und alte Gewohnheiten bzw. tradierte Unternehmenskulturen.

Agilität in Unternehmen

Definition von Agilität

„Agil ist doch das mit Scrum?“ lautete die Frage eines Workshop-Teilnehmers. Die Antwort lautet: Ja, Scrum ist eine agile Methode. Aber Agilität umfasst weit mehr als diese eine methodische Ausprägung.

 

So beschreibt das Gabler Wirtschaftslexikon Agilität im Unternehmenskontext als Wendigkeit oder Beweglichkeit des einzelnen Mitarbeiters oder der gesamten Organisation. Sie beeinflusst u.a. Prozesse und Strukturen, insbesondere braucht sie auch meist eine neuartige, offenere Kultur und Führung. Mit einer agilen Arbeitsweise werden Projekte und Abläufe beispielsweise iterativ angepasst, um mit entsprechenden Denkweisen und Methoden auf veränderte Markt- oder Kundenanforderungen proaktiv zu (re-)agieren.

Beispiele für agile Methoden in der Arbeitsweise

  • Design Thinking zur kundenzentrierten Ideenfindung & -erprobung
  • Business Model Canvas als systematische Überprüfung der Wirtschaftlichkeit von neuen oder bestehenden Lösungen
  • Value Proposition Canvas zur Ausrichtung von Produkten und Services nach den Kundenwünschen
  • Lean Startup, Kanban sowie Scrum für eine schnellere, iterative und risikoärmere Umsetzung
  • OKR (Objectives & Key Results) als agile Zielphilosophie und -systematik, die die Mitarbeiter involviert
  • PRINCE2 als effektive und skalierbare Projektmanagement-Methode mit flexiblen Umsetzungsmöglichkeiten

Nutzen von Agilität in Unternehmen

Richtig angewandt bringt Agilität in Organisationen viele Vorteile mit sich. Agile Methoden beschleunigen laut Ergebnissen von Lünendonk in erster Linie die Markteinführung und erhöhen die Kundenorientierung. Beispiele für erwartete und umgesetzte Benefits sind deutlich erhöhte Steigerungsraten bei diesen Themen: Teamwork, Kundenzufriedenheit, Innovationsgeschwindigkeit, Ergebnisqualität sowie vielen weiteren Aspekten.

Vorteile von Agilität

Herausforderung der agilen Transformation

Agilität scheint für viele Probleme und Fragestellungen in Unternehmen ein Allheilmittel zu sein, da es die Risiken der Digitalisierung minimiert. Es hilft bei der Bewältigung von Herausforderungen der dynamischen und komplexen VUKA-Welt (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambivalenz). Um die wahren Stärken zu entfalten, sind ein umfangreiches Wissen und vor allem eine ganzheitliche Identifikation mit dem Unternehmen essenziell. Und hier fehlt es oft an guten Vorbildern und der Unterstützung aus den Führungsebenen. Ohne Zielsetzung, Vision, Strategie und der richtigen Denkweise sind all diese Methoden Luftschlösser: 77% der Befragten der Change Management Studie von Capgemini (2019) nennen Kultur als Erfolgsfaktor für Agilität. Fast zwei Drittel sehen Führungskultur und die Menschen dahinter auf Rang eins und zwei als Treiber für die agile Transformation.

Knackpunkt Führungsebene

Gerade im Top-Management sind die Zahlen laut der Scalable Agility Studie von Lünendonk ernüchternd. Zwar geben 43% der Führungskräfte an, die Umstellung auf agile Methoden aktiv voranzutreiben, doch nur 22% leben agile Vorgehensweisen im Unternehmen selbst vor. Auch die Incentivierung der Führungskräfte zahlt lediglich zu 13% auf agile Kennzahlen ein. Bei der nötigen Kompetenz der Führungskräfte zeigt sich ein ähnliches Bild: Nur ein Viertel der befragten Unternehmen geben an,  Führungskräfte positioniert zu haben, die Projekte in einem digitalen Kontext und agilen Modus erfolgreich planen und umsetzen können.

Agilität in der Führungsebene

Viele Unternehmen arbeiten zwar mit agilen Methoden, jedoch ist Agilität noch nicht in den Köpfen ihrer Mitarbeitenden verankert oder wird in ihrer Unternehmenskultur gelebt. Die agile Zwiebel zeigt die verschiedenen Dimensionen und verdeutlicht, dass vor allem das Mindest entscheidend ist, wenn es um den echten Einfluss geht.

Agile Onion

Agilität in Unternehmen mit externer Expertise vorantreiben

Wie also erzeuge ich echte, gelebte Agilität? Die Lösung lautet: Externe Expertise und Begleitung nutzen. Gerade wenn eine erhöhte Agilität gewünscht ist, es intern jedoch an Wissen oder Ressourcen mangelt, wählen laut Lünendonk 76% eine externe Partnerschaft zur Unterstützung bei der agilen Transformation. Knapp die Hälfte nutzt außerdem skaliert-agile Frameworks wie SAFe®, Less oder Nexus und Co-Located Teams, um mit den Herausforderungen der agilen Transformation umzugehen.

 

Aufgrund von fehlendem Detailwissen sowie teilweise (un-)absichtlicher „Sabotage“ werden die Vorteile von Agilität nicht deutlich. Das schafft mehr Frust als Lust. Wenn Ergebnisse ausbleiben, wird dies oft auf die agilen Arbeitsweisen projiziert. Anstatt die Hintergründe sowie die Umsetzung in Frage zu stellen. Hier sollte angesetzt und vor allem optimiert werden.

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Gerne rufe ich Sie für ein weiterführendes Gespräch zurück:

Arndt Schmidtmayer

Arndt Schmidtmayer

M +49 151 55302386

„Agil, ist doch das mit Scrum“, wie ein Teilnehmer neulich meinte – und ja, Scrum ist eine agile Methode. Doch Agilität umfasst weit mehr als diese eine methodische Ausprägung.