Zukunftsthema Künstliche Intelligenz: 5 Erfolgsfaktoren auf dem Weg von der Theorie in die Praxis
Künstliche Intelligenz (KI) ist eines der großen Schlüsselthemen unserer Zeit. Forschung, Unternehmen und Regierungen investieren enorme Ressourcen in die Entwicklung und Anwendung von KI-Technologien. Doch während deren theoretischen Möglichkeiten oft diskutiert werden, stellt sich für viele Unternehmen die Frage: Wie können wir KI tatsächlich in unserer Unternehmenspraxis nutzen, um konkreten Mehrwert zu schaffen?
„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“
Haben deutsche Unternehmen bereits den Anschluss verloren?
Das Tempo, in dem sich das Thema KI insbesondere im US-Markt entwickelt, ist immens. Die Marktforscher von MarketsandMarkets prognostizieren aktuell ein Wachstum des KI-Marktes von 150,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 1.345,2 Milliarden US-Dollar in 2030 – geht man von einer gleichbleibenden Wachstumsrate von 36,8 Prozent aus. Andere schätzen, dass KI in den USA bis zum Ende dieses Jahrzehnts zu einem Nettoanstieg des Bruttoinlandsproduktes von 21 Prozent beitragen wird.
Europa und Deutschland hinken hier nicht nur bei den Investitionen in KI deutlich hinterher. Laut einer bitcom–Umfrage betrachten zwar zwei von drei Unternehmen KI als eine der wichtigsten Technologien für die Zukunft. Doch 43 Prozent dieser Unternehmen sehen sich selbst als Nachzügler bei der Integration von KI in ihren Arbeitsalltag. Für ganze 38 Prozent scheint der Anschluss sogar komplett verloren zu sein. Trotzdem wird prognostiziert, dass dank KI bis zum Ende dieses Jahrzehnts allein in Deutschland eine Wertschöpfung von etwa 430 Milliarden Euro erzielt werden könnte. Die Frage ist nur: Wie können deutsche Unternehmen eine erfolgreiche Implementierung von KI flächendeckend erreichen?

Starten mit dem, was vorhanden ist
„Kleine Schritte mit großer Wirkung.“ Das ist nicht nur ein schlaues Prinzip, um sich selbst weiterzuentwickeln: Auch für Unternehmen, die sich auf dem Weg zur KI-Operationalisierung befinden, ist es eine sinnvolle Herangehensweise. Denn indem sie mit kleinen Schritten beginnen, können sie Risiken minimieren, Erfahrungen sammeln und ihre Mitarbeitenden langsam an die neuen Technologien heranführen.
Das heißt: Statt mit einer revolutionären Neuentwicklung zu starten, sollten Unternehmen einfach mit den bereits am Markt verfügbaren KI-Lösungen loslegen. Denn diese bieten einen einfachen Einstieg und ermöglichen es, erste Erfahrungen zu sammeln. Ob eigenständige Anwendungen der generativen KI, wie Chat GPT oder eine software-nahe KI-Unterstützung: Wichtig ist vor allem, überhaupt erst einmal anzufangen. Im CX– Umfeld etwa haben bereits viele Software-Anbieter KI-gestützte Module in ihre Anwendungen integriert. Ein Beispiel wäre hier Salesforce mit Einstein.

Den Einsatz von KI untrennbar mit der Unternehmensstrategie verbinden
Statt sich von der Fülle an Technologie-Optionen überwältigen zu lassen, sollten Unternehmen schrittweise evaluieren, welche Use Cases zu ihren strategischen Zielen passen – und wie KI hier einen konkreten Mehrwert schaffen kann. Diese Anwendungsfälle sollten sich immer aus der Unternehmensstrategie ableiten lassen bzw. auf diese einzahlen. Anschließend kann an der technologischen Umsetzung gearbeitet werden.
Entscheidend ist dabei, dass Unternehmen auch eine klare Strategie für die Implementierung von KI entwickeln. Diese Strategie sollte zwingend von der Unternehmensführung unterstützt und geleitet werden. Denn nur so lässt sich sicherstellen, dass alle Abteilungen und sämtliche Mitarbeitenden das gemeinsame Ziel verfolgen.

Eine Kultur der Innovation und Experimentierfreude entwickeln
Unternehmen sollten eine Kultur der Innovation fördern, die es den Mitarbeitenden ermöglicht, neue Ideen zu entwickeln und auszuprobieren. Dies erfordert eine offene Kommunikation, die dazu ermutigt neue Ansätze zu testen – und in der Fehler als Lernchancen betrachtet werden.

Datenschutz und Ethik berücksichtigen
Egal zu welchem Grad Unternehmen KI im Unternehmen einbinden: Informationssicherheit, Datenschutz und ethische Aspekte sollten immer die Grundpfeiler ihres Einsatzes sein. Um das Vertrauen von Kunden und Stakeholdern nicht zu beschädigen, muss sichergestellt werden, dass alle KI-Anwendungen den geltenden Datenschutzrichtlinien und den ethischen Standards entsprechen.

Eine kontinuierliche Evaluation und Optimierung sicherstellen
Die Implementierung von KI ist ein iterativer Prozess, der kontinuierliche Evaluation und Optimierung erfordert. Unternehmen sollten regelmäßig die Leistung ihrer KI-Systeme überwachen, Feedback einholen und Anpassungen vornehmen, um sicherzustellen, dass sie ihre Geschäftsziele effektiv unterstützen. Auch hier spielen eine konsequente Ausrichtung aller Maßnahmen an der Unternehmensstrategie sowie die daraus abgeleiteten KPIs eine maßgebliche Rolle.
Fazit
Insgesamt kann der Übergang von der theoretischen Diskussion über KI zur praktischen Umsetzung auf verschiedene Arten erfolgen. Ob Unternehmen sich behutsam herantasten, kleinere KI-gestützte Unterstützung im Arbeitsalltag einführen oder ganze Prozesse durch KI automatisieren möchten: Der Erfolg hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Eine klare Unternehmensstrategie, das Beachten von Datenschutz und Ethik, eine offene Unternehmenskultur sowie ein gründliches Verständnis der eigenen Bedürfnisse spielen dabei eine Schlüsselrolle. Von großer Bedeutung sind auch die sorgfältige Evaluierung von Anbietern und Technologien, die Entwicklung interner Ressourcen und eine kontinuierliche Optimierung. Setzen Unternehmen diese Schritte konsequent um, können sie KI erfolgreich in ihre tägliche Praxis integrieren und einen nachhaltigen Mehrwert schaffen.

Julia Schaberg
M +49 151 10839483
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