Unsere Storys – Daniel

Daniel

Raus aus dem Alltag, sich selbst finden und sammeln, neues Erleben und Energie tanken. Wie ein Urlaub oder kompletter Lebenswandel – mit dem feinen Unterschied, dass die Auszeit zwischen sechs und zwölf Monate andauert und die berufliche Perspektive danach weiterhin abgesichert bleibt.

 

Sabbaticals stellen eine Art Pause-Taste im Arbeitsleben dar: Komplett innehalten und neue Orte, Menschen und Kulturen kennen lernen – so war es zumindest für mich. Nach vielen Jahren im Arbeitsleben, davon die meisten bei Vision11, und unzähligen abgeschlossenen Projekten konnte ich mir endlich den Wunsch realisieren, eine Auslandsreise ans andere Ende der Welt zu erleben.

Vor dem Start meiner halbjährigen Auszeit gab es natürlich einiges zu beachten: Im Office wurde ein wenig Vorlaufzeit mit eingeplant, in der meine laufenden Tätigkeiten und Aufgaben aus Projekten in der Arbeit umverteilt und sonstige Anliegen hinsichtlich meiner Abwesenheit vorbereitet und abgeklärt wurden. Zusätzlich erhielt ich sechs Monate im Vorhinein nur das halbe Gehalt, um auch während meiner Reise finanziell abgesichert zu bleiben. Dieses Finanzierungsmodell empfand ich persönlich ideal, auch wenn es hier mehrere mögliche Varianten – das wohl einfachste ist ausreichend zu sparen – gibt.

 

Leider hatte ich mir früher den Traum, eine längere Reise à la Work & Travel anzutreten nicht erfüllt. Ich bin immer weiter auf dem vorgegebenen Weg, vom Kindergarten in die Schule, dann aufgrund der damaligen Wehrpflicht neun Monate zum Bund und anschließend von der Ausbildung über das Studium direkt in die Arbeitswelt eingestiegen. Noch nie hatte ich mir die Zeit genommen, über einen längeren Zeitraum wirklich innezuhalten und zu sehen, wo ich derzeit im Leben stehe und wo ich hinwill.

 

Das Sabbatical war dementsprechend unglaublich faszinierend. Vor dem Abflug war ich extrem gespannt, was auf mich zukommen würde und war voller Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer. Ich reiste mit dem Ziel los neue Orte zu entdecken und Menschen kennenzulernen. Einfach mal Abstand vom Alltag zu gewinnen und mein eigenes Ding durchzuziehen. Sich treiben zu lassen und im Moment zu erkennen wohin es weitergehen soll. Die meiste Zeit reiste ich spontan mit Leuten, die ich auf der Reise traf von Ort zu Ort und von Insel zu Insel: Angefangen in Australien, weiter nach Neuseeland dann über die Fiji Inseln zu den Philippinen und über Umwege wieder zurück nach Deutschland. Dabei blieb ich an jedem Ort genau solange, wie ich wollte und reiste einfach weiter, wenn ich alles gesehen und entdeckt hatte oder einen Tapetenwechsel haben wollte. Neben neuen Kulturen, Persönlichkeiten und Lebensweisen lernte ich auch mich selbst besser kennen. Ich erlebte viele, teils tatsächlich magische Momente, wie den ersten Sonnenaufgang, den ich über Australien aus dem Flugzeug beobachten konnte, die Vorfreude, ein paar Tage vor dem Start, das Surfen, Bungeejumping, Fallschirmspringen, Weiße Haie, Walhaie, Raften… Es war eine tolle Erfahrung in Australien mit dem eigenen Auto die Küsten und das Landesinnere zu entdecken. Andere Backpacker im Auto mitzunehmen und gemeinsam zu reisen. Neuseeland gemeinsam mit meinem jüngeren Bruder im Camper zu erkunden. Auf den Fijis mit der Fähre von Insel zu Insel zu fahren und dabei an den schönsten Stränden mit dem klarsten Wasser zu liegen. Auf meiner Reise habe ich viele Menschen kennengelernt, mit denen ich weiterhin in Kontakt bin. Einheimische oder auch Reisende die ähnliches erleben wollten. Mit denen ich mich viel über das Leben ausgetauscht habe, über erlebtes gesprochen habe; Viel gelacht habe. Ich habe den Tag gelebt und viele schöne Orte entdeckt. Menschlich haben mich die 6 Monate Sabbatical in vielen Punkten weitergebracht. Zunächst war es mir auf der Reise oft schwergefallen, die innere Unruhe auszuschalten, die ich häufig gewohnt war – etwas machen müssen, produktiv zu sein. Aber die Tatsache, dass weder geschäftliche noch private Verpflichtungen meinen Aufenthalt am anderen Ende der Welt beeinflussten, ermöglichte es mir, mich selbst zu sammeln, komplett abzuschalten und die Welt subjektiv gesehen zu entschleunigen. Nach einiger Zeit hatten sich die gefestigten Strukturen größtenteils gelockert und kümmerte mich weder darum, was für ein Wochentag, noch welche Woche es war. Ich lebte jeden Tag in den Moment hinein und gewann neue Eigenschaften, Fähigkeiten, Erfahrungen und traumhafte Eindrücke aus einer ganz anderen – mir bis dahin völlig unbekannten – Welt, die mich mein Leben lang begleiten werden.

 

Rückblickend waren diese 6 Monate der Auszeit aus der bekannten Umgebung eine wahnsinnig tolle Erfahrung, die ich mein Leben lang begleiten werden. Man muss aber auch ehrlich zu sich selbst sein und jeweils für sich bewerten, welche Rückschlüsse man für sich aus so einer Zeit zieht. Zurück in Deutschland fiel es mir zu Anfang sehr schwer mich wieder in den „Alltag“ zu integrieren. Es geht einem noch einiges durch den Kopf und es braucht seine Zeit sich wieder in der „Heimat“ zu orientieren. Für mich kann ich behaupten, dass sich durch die Auszeit meine Einstellung in vielen Bereichen verändert hat. Themen, die für mich vormals selbstverständlich waren, sind es nicht mehr. Ich weiß viele Dinge in meinem Leben mittlerweile viel mehr zu schätzen – allem voran die kleinen. Habe gelernt mich besser abzugrenzen und zu fokussieren. Auch die Frage einer beruflichen Veränderung stand für mich im Raum. Natürlich denkt man in einer solchen Auszeit auch über solche Punkte nach. Letztlich habe ich mich nach meinem Sabbatical entschieden meinen Weg bei der Vision 11 weiterzugehen. Dafür gab es unterschiedliche Gründe. Die Art und Weise wie mein Sabbatical damals zustande kam wird mir immer in Erinnerung bleiben: Ein offenes und ehrliches Gespräch mit einem meiner Geschäftsführer, der mir damals die Möglichkeit gegeben hat als erster Mitarbeiter der Firma diese Erfahrung zu sammeln – per Handschlag im ersten Schritt – die Formalitäten wurden im weiteren Verlauf erledigt. Dafür möchte ich mich auch nochmal bedanken! Natürlich auch bei meinem Team und den Kollegen, die mich in dieser Zeit vertreten haben und meine Aufgaben übernommen haben – Danke dafür! Ich habe seit Ende 2013 miterlebt, wie sich die Firma entwickelt – habe die Veränderung miterlebt und für mich gemerkt, dass ich diesen Weg weitergehen möchte. Ich schätze die Mentalität und den Umgang im Unternehmen untereinander sehr. Ich freue mich weiterhin auf viele spannende Projekte hier bei uns und möchte die Chance nicht ungenutzt lassen Teil dieser Weiterentwicklung hier im Unternehmen zu sein. Ich freue mich einfach auf die Weitere Zeit mit meinem Team, den Kollegen und neuen Mitarbeitern, die bald in die wachsenden Vision11 Familie aufgenommen werden.