Ein wesentliches Ergebnis sauberer Testanalysen sind präzise formulierte Testfälle. Software-Tester:innen nutzen sie als strukturierte „Fahrpläne“ für ihre Arbeit. Entscheidend dabei: Je früher Testanalysten ansetzen, desto effektiver lassen sich Mehrkosten für spätere Fehlerbehebungen vermeiden. 

Das Grundgerüst einer guten Software-Qualitätssicherung sind die sogenannten Testfälle. Sie dienen den Tester:innen als eine Art Instruktion, die genau beschreibt: Welche Aktivitäten sind wann, wie, in welcher Reihenfolge (bzw. in welcher Priorisierung), in welcher Form und mit welchen Daten durchzuführen? Und was ist das zu erwartende Ergebnis jeder Aktivität? So stellen die Testfälle sicher, dass die Tester:innen genau wissen, was sie im System zu tun haben. 

Darüber hinaus halten Test Cases auch den Status jeder Testdurchführung fest – und beinhalten Metriken, die für Auswertungen und Reportings unabdingbar sind. Die KPIs, die auf diese Weise gewonnen werden, dienen den Stakeholdern als valide Grundlagen für ihre Entscheidungen.

 

Um die Testabdeckung zu optimieren und die Testeffizienz zu verbessern, setzen wir auch hier KI-Anwendungen ein. Testfälle etwa lassen sich anhand von Anforderungen oder Modellen automatisiert erstellen, so dass sich der manuelle Aufwand deutlich reduziert.  

Erstellen von Testfällen: strukturiert, klar, präzise

Basierend auf den Anforderungen und den Erkenntnissen der Testanalysten werden nun konkrete Testfälle erstellt. Die Testanalysten überlegen sich hier genau: Welche Vorbedingungen müssen erfüllt werden, um den Testfall durchführen zu können? Welche Schritte sind nötig, um eine Anforderung zu überprüfen? Was ist das erwartete Ergebnis jedes Schritts? Und welche Nachbedingungen sind zu erfüllen?

Die Basis für die Erstellung von Testfällen sind die Business-Anforderungen. Dabei werden die Anforderungen durch einen Testanalysten gründlich begutachtet und auf ihre Testbarkeit hin überprüft.

Fragen sowie ungenügend spezifizierte oder unklare Anforderungen lassen sich so schon im Vorfeld identifizieren – und gemeinsam mit den Stakeholdern aus den Fachbereichen klären.

Dabei wird für jede Anforderung bzw. jedes Akzeptanzkriterium ein eigener Testfall erstellt. Berücksichtigt werden hier sowohl die positiven als auch die negativen Fälle. Und: Jeder Testfall wird mit der entsprechenden Anforderung verknüpft. So lässt sich der Test Case bei aufkommenden Fragestellungen bis zu seinem Ursprung zurückzuverfolgen.

Beispiel für einen Test Case

Testfall Voraussetzungen Test-Schritte Testdaten Erwartetes Ergebnis Status
Erstellen Sie einen neuen Person Account Geben Sie die Sales Cloud-QA-URL in Ihren Browser ein, geben Sie ihre Zugangsdaten ein und melden Sie sich an Navigieren Sie zu Account, klicken Sie auf „Neu“, wählen Sie „Person Account“, fallen Sie die unten aufgeführten Felder aus und klicken Sie auf „Speichern“:

 

  • Vorname = Geben Sie einen beliebigen Vornamen ein, z.B. Max
  • Nachname = Geben Sie einen beliebigen Nachnamen ein, z.B. Mustermann
  • Geben Sie eine beliebige E-Mail-Adresse ein, z.B. max.mustermann@visioneleven.com
  • Bevorzugte Sprache = „Deutsch“ auswählen

 

Keine Person Account erfolgreich erstellt Pass

Testfall:
Erstellen Sie einen neuen Person Account

Voraussetzungen:
Geben Sie die Sales Cloud-QA-URL in Ihren Browser ein, geben Sie ihre Zugangsdaten ein und melden Sie sich an

Test-Schritte:
Navigieren Sie zu Account, klicken Sie auf „Neu“, wählen Sie „Person Account“, fallen Sie die unten aufgeführten Felder aus und klicken Sie auf „Speichern“:

  • Vorname = Geben Sie einen beliebigen Vornamen ein, z.B. Max
  • Nachname = Geben Sie einen beliebigen Nachnamen ein, z.B. Mustermann
  • Geben Sie eine beliebige E-Mail-Adresse ein, z.B. max.mustermann@visioneleven.com
  • Bevorzugte Sprache = „Deutsch“ auswählen

Testdaten:
Keine

 

Erwartetes Ergebnis:
Person Account erfolgreich erstellt

 

Status:
Pass

Auf die Daten kommt es an – auch bei der Testanalyse

Im Rahmen der Testanalyse prüfen Testanalyst:innen zudem, welche Testdaten, in welcher Ausprägung und in welchem Mengengerüst für die Durchführung der Testfälle benötigt werden. Nachdem diese Fragen geklärt sind, wird der aktuelle Bestand an vorhandenen Testdaten überprüft. Falls dieser die für den Test vorgesehenen Testdaten nicht beinhaltet, organisieren die Testanalyst:innen die benötigten Daten. 

Grundsätzlich sollte die Testanalyse so früh wie möglich beginnen – idealerweise, sobald die Anforderungen definiert sind. Der Vorteil: Je frühzeitiger Fehler gefunden werden, desto geringer sind die Kosten für ihre Behebung.

Testanalyse: Das Wichtigste auf einen Blick

 

Die Testfälle dienen als “Instruktionen” für die Tester – und zeigen Ihnen, wie ein Test durchzuführen ist.

 

Im Rahmen der Testanalyse werden auch die Testdaten geplant und organisiert.

 

Das Grundgerüst der Testanalyse sind die Testfälle. Sie werden auf Basis der Business-Anforderungen erstellt

 

Die Testfälle halten zudem den Status jeder Testdurchführung fest und beinhalten wichtige KPIs.

 

Jeder Testfall umfasst Vorbedingungen, Testschritte, das erwartete Ergebnis jedes Testschritts und Nachbedingungen

 

Die Testanalyse sollte so frühzeitig wie möglich beginnen. So lassen sich potenzielle Kosten für spätere Fehlerbehebungen vermeiden.

 

Diese KPIs dienen als Entscheidungs-

grundlagen für die Stakeholder.

 

Um Rückverfolgbarkeit sicherzustellen, wird jeder Testfall mit der zugrundeliegenden Anforderung verknüpft.

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Daniel Loderer

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Ein wesentliches Ergebnis sauberer Testanalysen sind präzise formulierte Testfälle. Software-Tester nutzen sie als strukturierte „Fahrpläne“ für ihre Arbeit. Entscheidend dabei: Je früher Testanalysten ansetzen, desto effektiver lassen sich Mehrkosten für spätere Fehlerbehebungen vermeiden.