Loyalty Management: Bindung der wertvollsten Kunden an die Marke
Kunden werden in der heutigen digitalen Welt von neuen Produkten und Angeboten überflutet. Kundentreue und somit eine enge Bindung an die eigene Marke zu erzeugen, wird immer mehr zur Herausforderung. Die Angebotsvielfalt im Netz verleitet Kunden leicht dazu, neue Marken auszuprobieren und weniger Affinität zu speziell einer Marke aufzubauen. Die Konkurrenz ist groß und ein individuelles Konzept zur Markenbindung und langfristigen Kundenbindung ist essenziell. Loyalty Management mit speziellen Kundenbindungsmaßnahmen muss ganz oben auf der Agenda jeder Marke stehen. Denn markentreue Kunden liefern laut einer Studie von Rosetta dem Unternehmen einen dreimal so großen Jahreswert, wie Kunden, die keine Bindung zu einem Unternehmen haben.
Doch was bedeutet Loyalty Management konkret? Unter dem Begriff versteht man Methoden eines Kampagnenmanagements, mit denen Unternehmen eine höhere und langfristige Kundenbindung und -treue erzielen möchten.
Kundenbindung: Methoden & Herangehensweisen
Da es nicht die eine Kundenbindungsstrategie im Loyalty Management gibt, können Marken unterschiedliche Herangehensweisen zur Zielerreichung wählen. Dabei lassen sich für das Loyalty Management vier relevante Aspekte unterscheiden:
1. Finanzielle Anreize
Kaum wegzudenken aus dem Loyalty Management sind Bonusprogramme, die Kunden finanzielle Anreize verschaffen. Dies können zum Beispiel Loyalty Programme sein, bei denen Kunden mit jedem Einkauf Punkte sammeln und diese ihnen in Form eines Gutscheins oder einer Prämie zugutekommen. Ein beliebtes Medium für ein solches Punktesammeln im Loyalty Management sind dabei Kundenkarten-Programme. Bei jedem Einkauf, egal ob online oder offline, können Kunden Punkte generieren.
Auch die Anmeldung zum Unternehmens-Newsletter verschafft den Kunden oft exklusive Rabattcodes. Diese Methode des Loyalty Managements ist besonders niederschwellig, da Kunden meist nur ihre E-Mail-Adresse angeben müssen. Keine Frage, die genannten Maßnahmen zur Kundenbindung ziehen Kunden an – binden sie jedoch nicht langfristig, so die Studie Cultivating Intrinsic Customer Loyalty, die von Accenture durchgeführt wurde. Sie besagt, dass Punktesysteme nach sechs Monaten den Reiz für Kunden verlieren. So verlieren Unternehmen nicht nur potenziell treue Kunden, sondern werden auch noch finanziell belastet.
2. Dialog schaffen
Kunden von heute reichen finanzielle Anreize allein nicht mehr aus. Viel wichtiger ist es mit dem Loyalty Management, eine emotionale Verbindung zwischen Marke und Kunden zu schaffen und mit den Kunden einen Dialog einzugehen. Die Kunden sollen sich mit der Marke identifizieren können. Um dieses Ziel zu erreichen, muss das Unternehmen bestimmte Werte, wie zum Beispiel das Thema Nachhaltigkeit, vermitteln. Um die Kunden wirklich zu begeistern, ist es wichtig, für die repräsentierten Werte einzustehen. So kann ein Unternehmen, das sich Nachhaltigkeit auf die Fahne schreibt, ein Loyalty Programm anbieten, bei dem Kunden mit jedem Einkauf Punkte sammeln und diese für einen guten Zweck einlösen können. So kann man in seinem Loyalty Management z.B. Hilfsprojekte mit barem Geld oder Ressourcen unterstützen. Das Unternehmen kann aber auch selbst tätig werden und ein System einführen, bei dem man die Punkte der Kunden in das Pflanzen von Bäumen o.Ä. einsetzt. Das Unternehmen zeigt auf diese Weise mit ihrem Loyalty Management, dass es die Unternehmenswerte ehrlich vertritt und vermittelt den Kunden Vertrauenswürdigkeit und die Möglichkeit, sich mit der Marke zu identifizieren.
Neben einem authentischen und ethischen Kundenbindungsprogramm kann eine weitere Dimension der Kundenbegeisterung im Loyalty Management der Aufbau einer zielgruppenspezifischen Community sein. Dadurch kann man in den persönlichen Kontakt mit Kunden treten und so weiter dazu beitragen, dass aus Kunden Fans und Markenbotschafter werden. Aus bloßer Verkaufsstrategie wird auf diese Weise eine emotionale Erlebniswelt, die weit über eine Kaufabwicklung hinausgeht.
3. Customer Centricity
Die Kunden von heute möchten von der Marke gesehen und verstanden werden. Sie erwarten von dem Unternehmen und seinem Loyalty Management, dass ihre Bedürfnisse stets im Vordergrund des Handelns seitens des Unternehmens stehen. Mit Hilfe der Datenanalyse und intelligenten Datennutzung können mögliche Störfaktoren in der Customer Experience aufgedeckt und gelöst werden, um Kunden ein bestmögliches Markenerlebnis zu bieten. Nur zufriedene und emotional gebundene Kunden können treue Kunden sein. So ergab eine Studie von Alida, dass 42 % der Kunden nach nur zwei schlechten Erlebnissen mit der Marke aufhören, bei derselben einzukaufen, obwohl sie Teil eines Treueprogramms sind.
Damit sich Kunden von der Marke verstanden fühlen, ist es im Loyalty Management essentiell, die Bedürfnisse, Wünsche und Werte der Zielgruppen genau zu analysieren. Hierfür können beispielsweise Kundenbefragungen durchgeführt werden. Werden die erhobenen Kundendaten sinnvoll genutzt, wird es möglich, jedem Einzelnen individuell auf ihn abgestimmte Angebote zu schnüren. Das vermittelt den Kunden, dass das Unternehmen sie wirklich kennt und ihre Wünsche in den Vordergrund stellt. Kunden bauen so eine emotional geladene Bindung zur Marke auf, die wichtig ist, um eine dauerhafte Kundenbegeisterung und damit ein erfolgreiches Loyalty Management zu gewährleisten.
Die Kundenpflege mit Hilfe des Loyalty Managements macht sich also bezahlt, das bestätigt auch eine Statistik, die in Zusammenarbeit mit der Harvard-Business-School entstanden ist. Laut ihr kann ein Unternehmen ihren Profit um 25 bis 95 % steigern, indem es die Kundenpflege um nur 5 % erhöht. Dies zeigt, welche Auswirkungen die Kundenzufriedenheit auf den Unternehmenserfolg haben kann.
4. Kundenbindung messen
Sich genau mit seinen Zielgruppen im Loyalty Management zu beschäftigen, macht sich bezahlt: Unternehmen, deren Kunden aus mindestens 15 % „treuen“ Kunden bestehen, erzielen einen beeindruckend hohen Net Promoter Score (NPS) von 41 %. Zum Vergleich: Unternehmen, deren Kunden weniger markentreu sind, erzielen laut Customer Engagement Consumer Survey 1-3 ein Ergebnis von nur durchschnittlich 14 %.
Loyalty Management: Der Net Promoter Score
Der Net Promoter Score, kurz NPS, gibt eine Punktzahl an, die mit dem Unternehmenserfolg korreliert und wichtige Erkenntnisse für das Loyalty Management liefert. Die Kennzahl ergibt sich aus der Differenz zwischen Promotoren und Detraktoren. Um diese zu ermitteln, wird eine simple Frage gestellt: Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Marke XY an einen Freund weiterempfehlen würden? Die Befragten haben dann die Möglichkeit, eine Zahl zwischen 0 bis 10 anzugeben, die zu ihrer Meinung über die Marke übereinstimmt. Dabei gelten diejenigen als Promotoren, die die Zahl 9 oder 10 angeben, während Detraktoren diejenigen sind, die einen Wert von 0 bis 6 nennen. Die Befragten, die 7 oder 8 angeben, gelten als Indifferente und werden in der Berechnung vernachlässigt.
NPS = Promotoren (in % aller Befragten) − Detraktoren (in % aller Befragten)
Der NPS kann so von -100 bis +100 variieren.
Loyalty Management: Fazit
Kunden möchten nicht länger als bloße Zahlen innerhalb einer Unternehmensstrategie gelten. Sie wollen viel mehr als Mensch gesehen werden, dessen Wünsche und Bedürfnisse ernst genommen werden. Programme des Loyalty Managements können einem Unternehmen dazu verhelfen, eine emotionale und damit langfristige Bindung mit ihren Zielgruppen aufzubauen, die zum einen höhere Umsätze generieren, zum anderen zu Markenfans werden. Das Ziel eines guten Loyalty Managements sollte nicht mehr allein Kundenbindung sein, sondern viel mehr Kundenbegeisterung. Mit der richtigen Strategie werden aus Kunden Markenbotschafter, die wiederum neue treue Kunden für die Marke generieren. Der „Wert“ treuer Kunden besteht also nicht bloß in ihnen selbst, sondern auch in ihrem Potenzial, weitere wertvolle Kunden zu werben.
Für weitere spannende Themen rund um Kundengewinnung- und bindung schauen Sie sich doch gerne auf unserem Blog um.
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Eva Diemar
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